Tracton Woods, Co. Cork – die unvollendete Wanderung und unerwartete Alternativen

Es ist erst ein paar Tage her. Es war zwar nicht zu kalt und nicht zu regnerisch, aber dunkelgrau! Also nichts, das einen jetzt nach draussen zieht. Und ihr kennt das Gefühl, oder? Euch ist langweilig? Eigentlich sollte man was tun, aber alles in euch sträubt sich dagegen was zu tun?
Ich war in der gleichen Situation. Meine innere Stimme sagte mir: „Geh raus! Erinnere dich an die Tage als du nicht konntest!“  Mein Körper sagte mir:  „Du kannst machen, was du willst, aber ohne mich.“

So eine Stunde oder so habe ich gekämpft mit meiner inneren Stimme und meinem Körper und dann habe ich mich für die beste Option entschieden: Raus zu gehen auf einen Spaziergang.

Wanderschuhe —> check
etwas zum Essen und Trinken—> check
Ersatzjacke—> check
Schal, Mütze, Handschuhe —> check
iPhone aufgeladen —> check

Also dann mal los!

Ich hatte alles dabei, um nicht überrascht werden zu könne und verließe meine Wohnung, obwohl es in der Zwischenzeit noch dunkler war als vorher.

Tracton Woods

Tags zuvor hatte ich bei meiner Suche ein Gebiet gefunden, das sich „Tracton Woods“ nennt und ich wollte wissen, was es damit auf sich hat. Überraschenderweise war es leicht zu finden. Geradeaus durch Carrigaline, den Hügel hoch, geradeaus auf der kurvigen Straße bis zum Ende , dann rechts abbiegen und nach ein paar 100 Metern hat ich das Wunschgebiet erreicht. Cool! Ein kleiner Parkplatz, eine Barriere die unberechtigte Fahrzeuge abhält und was für ein schöner Bach entlang des Weges! Perfekte Landschaft. Der Klang des Bachs beruhigt einen von Anfang an. Endlich fällt der ganze Stress von einem ab, dem man während der Woche ausgesetzt war.

Nach ein paar Metern kam ich an eine Kreuzung. Und weil auf der linken Seite eine natürliche Barriere in Form von umgefallenen Bäumen war, entschloß ich mich auf der rechten Seite weiterzugehen. So weit, so gut.

Von Anfang an wusste ich, diesen Weg würde ich lieben von Beginn bis zum Ende. Dieser Weg ist geeignet für die ganze Familie.

Unvorhergesehene Schwierigkeiten

Aber manchmal schaut es anders aus als man denkt. Ich hab zwar das Schild an der Kreuzung gesehen, aber um ehrlich zu sein, es hat mich nicht sonderlich interessiert. Ich hab nur das große Bild gesehen: Rechte Seite frei, linke Seite blockiert.

Während ich den Berg hoch wanderte, hat mich das folgende Bild dann doch etwas schockiert, als ich um die Ecke kam. Ophelia hat ein ziemlich großes Waldgebiet in abgeholzte Bäume verwandelt. Sehr traurig.

Aber ich ging weiter und musste ein paar ziemlich schlammige und rutschige Passagen überwinden. Aber ich fand meinen Weg da durch. Mit Wanderschuhen hat man keine Problem. Und ich auch nicht. Ein paar Kurven später, musste ich mich allerdings folgender Situation beugen:

Carrigaline, Tracton Woods, fallen trees block the trail

Ich versuchte meinen Weg zu finden, aber keine der vorhandenen Optionen hat mich überzeugt. Es erschien mir nicht sicher genug. Der Teil auf der rechten Seite war zu eng für mich um durchzugehen und die linke Seite war am Rand des Hügels und auch nicht sehr sicher. Ich bin bestimmt nicht jemand, der schnell aufgibt. Das war noch nie meine Einstellung. Aber wenn du alleine gehst, und solch einer Blockade gegenüber stehst, dann will man auch nichts riskieren. Meine Entscheidung wäre vielleicht anders ausgefallen, wenn ich nicht allein gegangen wäre. Aber in diesem Fall bin ich lieber auf Nummer sicher gegangen, also:

Sicherheit geht vor!

Dieses Stichwort wird Thema eines meiner nächsten Posts sein. Es ist also ein besonderes Thema. Man mag nie in eine gefährliche Situation kommen, aber es ist gut zu wissen, wann es Zeit ist umzukehren. Sich dessen bewusst sein, ist unser Erste-Hilfe-Kasten.

Ich werde auf alle Fälle nach Tracton Woods zurück kommen. Es wird hart daran gearbeitet diesen Wanderweg wieder komplett für die Öffentlichkeit frei zu geben. Aber es wird wohl einige Zeit dauern. Also lasst uns diesen Weg mal verschieben aufs Frühjahr.

Hmm, und was mach ich jetzt? Ich hab mich dazu entschieden die nähere Umgebung hier zu erforschen. Ich wollte Richtung Küste und bin einfach zurück gefahren, wo ich herkam. nur hab ich die Kreuzung dieses Mal geradeaus überquert Richtung Minane Bridge und Roberts Cove.

Robert’s Cove

In Roberts Cove hat es dann auch aufgeklart. Aus Wikipedia wusste ich, dass das Dorf aus ein paar Häusern besteht, Roberts Cove Holiday Park und zwei Pubs, „The Harbour Bar“ und „Roberts Cove Inn“, beide genau nebeneinander. Weil der Besitzer Denis Quinn gestorben ist, hat das Roberts Cove Inn den Betrieb im August 2015 eingestellt. Es muss wohl eines der kleinsten Dörfer in Irland sein, aber zumindest hat es 2 Pubs. Das Roberts Cove Inn scheint immer noch auf dem Markt zu sein. (Für ein paar meiner Leser könnte das eine wertvolle Information sein).

In dieser kleinen Bucht kann man eine Menge verschiedener Seevögel beobachten:

Robert's Cave, different seabirds

Rocky Bay

Ich fuhr weiter durch das kleine Dorf und ein paar Kilometer weiter, habe ich einen sonnigen Platz über Rocky Bay gefunden. 10 Min unterbrach ein Regenschauer den schönen Eindruck. Ich war vorbereitet und deshalb war es mir fast egal. Ich hab hier erfahren, dass diese Bucht exzellente Wasserqualität aufweist und sicher ist zum schwimmen. Was für ein schöner Strand. Ich werde wohl nächsten Sommer zurück kommen und einen schönen Tag am Strand genießen.  Es wirkt ruhig und entspannend und könnte nicht so überfüllt sein.

Aber für den Moment entschloß ich mich zurück zu fahren. Diesmal auf einer anderen Route und so fuhr ich Richtung Crosshaven. Ich musste allerdings zuerst zurück nach Roberts Cove und dann entweder nach Minane Bridge oder den Hügel hoch auf die andere Seite der Bucht.Ich entschied mich den Hügel hochzufahren and den Holiday Homes vorbei. Als ich oben auf dem Hügel ankam, wurde mir klar, dass das nicht nur 1 Wolke war, die mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Deshalb versuchte ich auch auf dem schnellsten Weg heimzufahren, als weiter durch den Regen.

Wie kommt man hin?

Wenn Ihr schon vor dem Frühjahr neugierig seid auf Tracton Woods, dann bitte hier lang:

Entweder vom Dunkettle Roundabout oder vom Kinsale Roundabout:

Nehmt die N40 und verlasst diese an der Ausfahrt  Douglas (9) um der N28 nach Carrigaline zu folgen.
Am Shannon Roundabout, verlasst ihr an der 2. Ausfahrt den Kreisverkehr und folgt der R611 bis zum Ende. Das sind ungefähr 7 km.
An der T-Kreuzung biegt ihr rechts ab und nach ein paar 100 m seht ihr ein kleines Restaurant auf der rechten Seite. Entweder parkt Ihr euer Auto gleich links in der kleinen Parkbucht, oder ihr biegt gleich hinter dem Restaurant rechts ab und parkt vor der Barriere.

GPS: 51°45’41.3″N 8°23’32.9″W

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